Der Informationsbedarf der Eltern über die Verpflegung und die Essentwicklung des eigenen Kindes sowie die zeitlichen Möglichkeiten der Eltern, Angebote in der Kita wahrzunehmen, ist sehr unterschiedlich. Deshalb sollten Sie das Thema Ernährung auf vielen verschiedenen Wegen kommunizieren um den spezifischen Bedürfnissen der Eltern gerecht zu werden und um eventuelle Hemmschwellen und sprachliche Barrieren zu überwinden.
Nicht nur, wenn es vermehrt zu Beschwerden und Kritik am Essen in der Kita kommt, sollten Sie im Team überlegen, was die Eltern Ihrer Kita interessiert und mit welchen Angeboten Sie welche Eltern am besten erreichen können. Es ist auch wichtig, positive Zustimmung und Anerkennung mit Angeboten zu unterstützen, um mit Eltern im Austausch zu bleiben und diese dauerhaft zu erhalten. Nur so können Sie Veränderungen erkennen und frühzeitig einer negativen Entwicklung gegensteuern.
Entscheiden Sie sich für ein Angebot, das auf die spezifischen Bedürfnisse der Eltern und das jeweilige Thema zugeschnitten ist.
Thematisch ausgerichtete Elternabende, zum Beispiel zum Frühstück oder zu vegetarischem Essen, ermöglichen die ernährungspädagogischen Ziele Ihres Verpflegungskonzeptes vorzustellen und Diskussionen anzuregen.
Praxistipps:
An Elternabenden zum Thema Ernährung sollten auch die pädagogischen Kräfte und wenn möglich auch die Hauswirtschaftskräfte teilnehmen. So können Sie sich als Team präsentieren und den Eltern gemeinsam vorstellen, was Ihnen bei der Verpflegung wichtig ist, worauf Sie besonders achten und wie Sie alle an jedem Kita-Tag für eine gute Verpflegung der Kinder sorgen.
Mit Beispielen aus dem Kita-Alltag zur Ernährungsbildung oder Kurzfilmen machen Sie das Thema Ernährung für die Eltern erlebbar.
Bieten Sie Impulse zum Thema Essen und Trinken an und laden Sie die Eltern ein, ihre Fragen zu stellen. Als Anregung bieten wir Ihnen eine Zusammenstellung häufiger Fragen von Eltern und Antworten rund um die Kinderernährung aus unserer Beratungspraxis.
Wenn sich Fragen zum Essensangebot trotz aller Bemühungen festfahren, kann auch ein Fachvortrag durch externe Referenten:innen sinnvoll sein. Die Vermittlung des Themas durch eine neutrale Person kann helfen, wieder ins Gespräch zu kommen. Planen Sie ausreichend Zeit für Fragen und eine Diskussion ein.
Ein Elterncafé ist ein eher niederschwelliges Angebot, um mit Eltern ins Gespräch zu kommen und die Kontakte der Eltern untereinander zu fördern. Sie können das Elterncafé offen oder mit einem Thema gestalten. Ein Thema hat den Vorteil, dass sie auf vielfältige Weise zu Gesprächen anregen können.
Praxistipps:
Laden Sie die Eltern während der Betreuungszeit für 1-2 Stunden zu Kaffee, Tee, Wasser und einem kleinen Snack in die Kita ein.
Vielleicht ist es möglich, dass einige Kinder etwas für die Eltern vorbereiten, z. B. Rosinenbrötchen oder Obstspieße.
Mindestens eine pädagogische Kraft und/oder eine Person des Elternbeirats sollten das Café begleiten und den Austausch unter den Eltern fördern.
Sofern Sie eine themenbezogene Veranstaltung anbieten, visualisieren Sie das Thema, z. B. mit einem Obst- und Gemüsekorb. Laden Sie Eltern zum Probieren ein. Mit unbekannten Sorten steigern Sie das Interesse. Möglicherweise überlegen Eltern zusammen, was es sein könnte. Schon haben Sie ein Quiz, was Gespräche anregt.
Auch von den Kindern gestaltete Plakate, Fotos von Aktionen zur Ernährungsbildung oder Fotokarten können Gespräche über das Thema Essen und Trinken in Kita und Familie anregen
Wählen Sie bei Kaffee oder Tee fair gehandelte Produkte aus. Damit zeigen Sie Ihre Wertschätzung der Lebensmittel und Ihr Engagement für fairen Handel. Wenn Sie zusätzlich noch Informationen zu den Hintergründen für fairen Handel anbieten, zum Beispiel Flyer, Kurzfilme und Erklärungen zu Produktsiegeln, ergibt sich bereits ein Gesprächsthema.
Durch Mitmach-Aktionen, pädagogische oder organisatorische Mitarbeit bei Ausflügen oder Hospitationen, können Sie Eltern für Ernährungsthemen interessieren und ihnen über die Mithilfe Einblicke in den Kita-Alltag ermöglichen. Damit schaffen Sie Transparenz und können die Unterstützung der Eltern für Ihre ernährungspädagogischen Ziele gewinnen.
Für einen intensiveren Austausch über das Verpflegungskonzept und/oder zum Ess- und Trinkverhalten der Kinder bieten sich persönliche Gespräche an. Im persönlichen Gespräch können Sie in Ruhe die gegenseitigen Erwartungen und Vorstellungen über die Verpflegung austauschen und mit den Eltern über die Entwicklung des Kindes sprechen.
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