Umgang mit Süßigkeiten in der Kita

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Alle Kinder mögen gerne Süßigkeiten. Sollte die Kita „zuckerfreie Zone“ sein oder sind kleine Mengen ok? Hier unsere Tipps.
Junge isst ein Eis
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Umgang mit Süßigkeiten in der Kita

Eine Vorliebe für süße Lebensmittel ist uns angeboren. Doch dies ist nicht die einzige Erklärung, wenn Kinder viele Süßigkeiten essen. Vielmehr gewöhnen sie sich einen Süßgeschmack an, wenn sie regelmäßig Süßes essen. Das ist eine Art Gewohnheitstraining, das die Reizschwelle für den Süßgeschmack stetig erhöht. Mit der Zeit lehnen Kinder dann schwach gesüßte Lebensmittel ab. Es sind also täglich trainierte Gewohnheiten, die die Vorliebe für Süßes fördern.

Süßes ist kein Trostpflaster

Süßes dient häufig als Belohnung für gute Leistungen oder ist Trostpflaster bei Kummer. So lernen Kinder, Süßigkeiten eine positive Bedeutung zuzuschreiben. Deshalb sollte nicht mit Süßigkeiten belohnt, getröstet oder sanktioniert werden. In schwierigen Situationen helfen Nähe, Aufmerksamkeit und Zuspruch oder ein gemeinsames Spiel.

Zuckerfreie Kita: Ja oder Nein?

Sollen in der Kita Süßigkeiten angeboten werden oder nicht? Ja, meinen die einen: Ein Verbot würde den Süßhunger schließlich nur fördern. Auf der anderen Seite finden viele, dass die Kita Vorbild und zuckerfreie Zone sein sollte. Beide Seiten liegen im Grunde richtig. Ein grundsätzliches Verbot ist wenig sinnvoll, denn Verbotenes hat bekanntlich einen besonderen Reiz. Doch sind Kinder überall außerhalb der Kita einem verlockendem Angebot ausgesetzt. Wenn Kinder ausgewogen mit viel Gemüse und Obst, Vollkorn- und Milchprodukten ernährt werden, sind kleine Portionen Süßigkeiten kein Problem. Tatsächlich essen Kinder aber viel mehr Süßigkeiten, als gut für sie ist. Deshalb sollte die Kita verantwortungsvoll gegensteuern. Kindern fällt es nicht schwer, auf etwas zu verzichten, was gar nicht vorhanden ist. Finden Sie deshalb Regeln für einen maßvollen Süßigkeitenkonsum.

Praktische Empfehlungen

Der "DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Kitas" hilft Ihnen, eine Basis zu finden. Folgende Vorschläge für Regeln im Umgang haben wir hier zusammengestellt:

  • In der mitgebrachten Brotbox sind süße Lebensmittel tabu. Dies gilt auch für sog. "Kinderlebensmittel".
  • In der Kita werden keine "Kinderlebensmittel" angeboten - Süßigkeiten sind keine Zwischenmahlzeiten.
  • Zu besonderen Anlässen sind Süßigkeiten erlaubt. Aber: Legen Sie genau fest, wann ein besonderer Anlass vorliegt - immer vor dem Wochenende oder einmal im Monat oder nur zu Weihnachten?
  • Orientieren Sie sich bei der Zubereitung von Speisen an der FIT KID Rezeptdatenbank der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Weisen Sie auch Ihren Verpflegungsanbieter darauf hin.
  • Reduzieren Sie in Rezepten die angegebene Zuckermenge um mindestens ein Viertel. Sie werden sehen, dass Süßspeisen und Kuchen trotzdem lecker schmecken.

Süßes zum Kita-Frühstück

Wenn Sie in Ihrer Kita ein Frühstück anbieten, verzichten Sie auf ein regelmäßiges Angebot von Nuss-Nougat-Creme, Marmelade, süßen Brötchen oder Frühstückscerealien. Der Start in den Tag soll zwar kohlenhydratreich sein, aber frisches Obst, Vollkornbrot und Milchprodukte sind die besseren Alternativen. Wenn Sie Nuss-Nougat-Creme und & Co. anbieten, dann nur zu besonderen Gelegenheiten, z.B. einmal im Monat.

Nachtisch zum Mittagessen

Ein Nachtisch zum Mittagessen ist in der Kita nicht erforderlich. Es kann jedoch eine schöne Ergänzung der Mahlzeit sein. Achten Sie dabei auf eine sinnvolle Auswahl der Lebensmittel wie frisches Obst, Quark oder Joghurt. Ab und zu, z. B. alle zwei Wochen, darf es auch mal ein Eis oder ein Stückchen Kuchen sein.

Feste und Feiern

Leckere Speisen bereichern Kindergeburtstage, Feste oder die sommerliche Kita-Party. Wie viel Süßes Sie dabei für das Buffet oder zum Feiern zulassen wollen, sollten Sie vorab im Kita-Team diskutieren. Ergänzen Sie das Kuchenbuffet mit leckeren Obstspießchen oder kleinen herzhaft belegten Brötchen mit Rohkost oder Salzgebäck. Wenn die Eltern Speisen mitbringen, regen Sie mit leckeren Rezepten die Phantasie für gesunde Snacks an.

Tipps auf einen Blick

  • Belohnen, trösten oder sanktionieren Sie nicht mit Süßigkeiten. In schwierigen Situationen ist Nähe, Aufmerksamkeit und Zuspruch oder ein gemeinsames Spiel sehr hilfreich.
  • Am besten ist es, Kinder erst gar nicht an Süßigkeiten zu gewöhnen. Deshalb sollten Sie sie in der Kita gar nicht oder nur selten anbieten.
  • Verständigen Sie sich im Team. Beschreiben Sie möglichst konkret die Anlässe sowie einen Rahmen für Häufigkeiten und Mengen. Das schafft Orientierung für alle. Denn nicht jeder versteht das Gleiche, wenn Sie zum Kindergeburtstag „eine kleine Menge Süßigkeiten“ erlauben.

 

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